Sie lassen uns Farben erkennen, Gesichter lesen und Emotionen erfassen. Doch unsere Augen sind nicht nur zum Sehen da – sie sind komplexe Sinnesorgane, die tief mit unserem gesamten Körper verbunden sind. Doch wie genau funktionieren sie? Welche Organe arbeiten mit ihnen zusammen? Und wie kannst du deine Augen im Alltag unterstützen?v

Wie „gross“ sind unsere Augen?

Ein menschliches Auge ist etwa 2,5 cm gross, wiegt rund 7 Gramm und besteht aus über 2 Millionen funktionierenden Einzelteilen. Die Hornhaut, die Linse, die Netzhaut, der Sehnerv und viele kleine Muskeln arbeiten rund um die Uhr zusammen – sogar im Schlaf sind die Augen in Bewegung (REM-Phase).

Interessant: Das Auge verarbeitet mehr als 80 % aller Sinneseindrücke – damit ist es unser dominantestes Sinnesorgan.

Hauptaufgabe: Warum sind die Augen so wichtig?

Die Augen liefern nicht nur Bilder – sie übernehmen zentrale Funktionen im Körper:

  • Sinnesorgan: Sehen bei Tag und Nacht, Bewegungserkennung, Farbwahrnehmung
  • Taktgeber: Über Licht beeinflussen die Augen den zirkadianen Rhythmus (Tag-Nacht-Zyklus)
  • Frühwarnsystem: Veränderungen in den Augen können Hinweise auf Krankheiten geben (z. B. Diabetes, Bluthochdruck)
  • Emotionen: Unsere Augen kommunizieren – sie zeigen Müdigkeit, Freude, Angst oder Erschöpfung

Faszinierend: Die Muskulatur im Auge gehört zu den aktivsten des ganzen Körpers – sie führt pro Tag über 100.000 Bewegungen aus!

Welche Organe arbeiten mit den Augen zusammen?

Die Augen sind eng mit anderen Organen und Körpersystemen verknüpft:

  • Gehirn: Übersetzt die Lichtimpulse in Bilder – etwa 40 % der Gehirnaktivität sind am Sehen beteiligt
  • Leber: In der TCM eng mit den Augen verbunden – ein gestörter Leberstoffwechsel kann sich auf die Sehkraft auswirken
  • Herz-Kreislauf-System: Versorgt die feinen Blutgefässe der Netzhaut mit Sauerstoff
  • Hormonsystem: Melatonin (Schlafhormon) wird über Lichtreize aus den Augen reguliert
  • Darm: Eine gesunde Darmflora wirkt sich auch auf die Nährstoffaufnahme für die Augen aus

Spannend: Trockene oder gereizte Augen können auf Stress, Hormonveränderungen oder Mangelzustände hinweisen.

Was tut den Augen gut?

  1. Ernährung – welche Lebensmittel unterstützen?

Die Augen profitieren von einer gezielten Nährstoffversorgung:

  • Vitamin A (Beta-Carotin) – wichtig für die Hell-Dunkel-Anpassung (z. B. in Karotten, Süsskartoffeln)
  • Lutein & Zeaxanthin – schützen die Netzhaut vor oxidativem Stress (z. B. in Grünkohl, Spinat)
  • Omega-3-Fettsäuren – fördern die Feuchtigkeit und Zellgesundheit (z. B. in Leinsamen, Walnüssen, Fisch)
  • Zink & Selen – wichtig für die Funktion der Netzhaut und antioxidativen Schutz
  • Vitamin C & E – stärken die Blutgefässe und schützen vor freien Radikalen

Tipp: Dunkelgrünes Gemüse, Beeren und bunte Paprika liefern viele dieser Vitalstoffe in natürlicher Form.

  1. Augenpflege & Bildschirmzeit – worauf achten?
  • Blickpausen: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden in die Ferne blicken (20-20-20-Regel)
  • Blaues Licht reduzieren: Bildschirmfilter, Blaulichtbrillen oder Nachtmodus verwenden
  • Augenlider sanft reinigen: Hilft bei Neigung zu Lidrandentzündungen oder gereizten Augen
  • Künstliche Tränen: Bei trockenen Augen durch Heizungsluft, Pollen oder viel Bildschirmzeit

Tipp: Regelmässig blinzeln – das befeuchtet die Augen und verhindert das sogenannte „Office Eye“.

  1. Bewegung & Schlaf – wie der Lebensstil die Augen beeinflusst
  • Sport: Fördert die Durchblutung, auch in den feinen Gefässen der Augen
  • Gesunder Schlaf: Regeneriert die Sehnerven und reguliert den Melatoninspiegel
  • Entspannung: Weniger Stress = weniger Augenflimmern, trockene Augen oder Lidkrämpfe
  • Yoga & Atemübungen: Können auch die Augenmuskulatur entspannen

Tipp: Augen-Yoga (z. B. Blickkreise, Palmieren) kann die Sehkraft unterstützen und Müdigkeit vorbeugen.

Nahrungsergänzungsmittel (NEM) – sinnvoll oder nicht?

Einige Nährstoffe können – gezielt eingesetzt – die Augen unterstützen:

  • Lutein & Zeaxanthin – besonders für Menschen mit viel Bildschirmzeit oder familiärer Vorbelastung
  • Vitamin A & Zink – wichtig für die Netzhautfunktion
  • Omega-3-Fettsäuren – bei trockenen Augen
  • Astaxanthin – ein starkes Antioxidans für die Augengesundheit
  • Blaubeerextrakt – traditionell bekannt für Nachtsehen und Mikrozirkulation

Wichtig: Ergänzungen sind sinnvoll – aber nie Ersatz für eine gesunde Ernährung.

Ändert sich die Sehkraft mit dem Alter?

Ja – mit zunehmendem Alter verändert sich auch die Augenfunktion:

  • Die Linse verliert an Elastizität – Altersweitsichtigkeit entsteht
  • Die Tränenproduktion nimmt ab – trockene Augen werden häufiger
  • Netzhautveränderungen – Risiko für Makuladegeneration oder Glaukom steigt
  • Lichtempfindlichkeit nimmt zu – Blendung kann unangenehmer werden

Tipp: Regelmässige Augenuntersuchungen ab 40 sind wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Spannende Fakten über die Augen

  • Die Augen können über 10 Millionen Farbnuancen unterscheiden!
  • Jeder Mensch hat ein einzigartiges Iris-Muster – wie ein Fingerabdruck.
  • Die Netzhaut ist dünner als ein Blatt Papier, aber hochkomplex.
  • Tränen enthalten antibakterielle Substanzen – sie reinigen und schützen.
  • Rund 85 % aller Informationen aus der Umwelt nehmen wir über die Augen auf.

Fazit

Die Augen sind mehr als nur unsere Fenster zur Welt – sie spiegeln unser Inneres, reagieren sensibel auf Stress, Mangel oder Müdigkeit und sind eng mit anderen Organen verbunden.

Mit gezielter Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf und einer bewussten Bildschirmhygiene kannst du deine Sehkraft langfristig unterstützen. Und denk dran: Ein klarer Blick beginnt nicht nur im Auge – sondern oft im ganzen Körper.

Dein wellvida-Team