Du atmest durch sie, du riechst mit ihr – und sie schützt dich vor schädlichen Eindringlingen. Doch deine Nase kann noch viel mehr: Sie ist ein echtes Multitalent, wenn es um Gesundheit, Wahrnehmung und Wohlbefinden geht. Aber wie genau funktioniert sie? Welche Organe sind mit ihr verbunden? Und wie kannst du sie im Alltag unterstützen?

Wie „gross“ ist unsere Nase?

Die sichtbare Nase macht nur einen kleinen Teil des gesamten Riechsystems aus. Der grösste Teil liegt im Inneren – ein ausgeklügeltes Labyrinth aus Schleimhäuten, Nasenmuscheln und feinen Riechzellen. Die Nase ist ca. 12 cm tief und kann bis zu 10.000 verschiedene Gerüche unterscheiden.

Interessant: Unsere Nasenschleimhaut produziert täglich bis zu 1 Liter Schleim, um Viren, Bakterien und Schmutzpartikel zu filtern.

Hauptaufgabe: Warum ist die Nase so wichtig?

Die Nase übernimmt viele zentrale Funktionen für Körper und Wohlbefinden:

  • Atmung: Filtert, befeuchtet und erwärmt die eingeatmete Luft
  • Geruchssinn: Erkennt Gefahren (z. B. Rauch, verdorbenes Essen) und sorgt für Genuss beim Essen
  • Immunsystem: Fängt Krankheitserreger ab und aktiviert Abwehrprozesse
  • Resonanzraum für die Stimme: Beeinflusst Klang und Klangfarbe beim Sprechen
  • Frühwarnsystem: Riechstörungen können auf Infekte, Mangel oder neurologische Erkrankungen hinweisen

Faszinierend: Gerüche wecken besonders starke Erinnerungen, da der Geruchssinn direkt mit dem limbischen System (dem emotionalen Zentrum im Gehirn) verbunden ist.

Welche Organe arbeiten mit der Nase zusammen?

Die Nase ist Teil eines vernetzten Systems und arbeitet eng mit anderen Organen:

  • Lunge: Die Nase ist das Eingangstor – gesunde Nasenatmung schützt vor Atemwegserkrankungen
  • Nebenhöhlen: Verstärken die Luftbefeuchtung und Klangbildung – oft bei Infekten mitbetroffen
  • Rachen & Gaumen: Schmecken und Riechen wirken gemeinsam
  • Gehirn: Verarbeitet Gerüche, löst Reaktionen und Emotionen aus
  • Immunsystem: Die Nasenschleimhaut gehört zum lymphatischen Abwehrsystem

Spannend: 80 % des Geschmackserlebnisses kommen über die Nase – bei Schnupfen „schmeckt“ fast nichts mehr.

Was tut der Nase gut?

  1. Ernährung – welche Lebensmittel unterstützen?

Auch für die Nase gilt: Gesunde Schleimhäute brauchen Nährstoffe:

  • Vitamin A & C – wichtig für Schleimhautgesundheit und Immunabwehr
  • Zink & Selen – stärken die Abwehrkräfte, auch bei Pollenallergien oder Erkältungen
  • Omega-3-Fettsäuren – wirken entzündungshemmend (z. B. bei chronisch gereizter Nasenschleimhaut)
  • Schärfe (z. B. Ingwer, Meerrettich) – regt die Durchblutung und Schleimlösung an
  • Probiotika & Ballaststoffe – unterstützen die Mikrobiota und das Immunsystem

Tipp: Trinke ausreichend – trockene Schleimhäute sind anfälliger für Viren und Bakterien.

  1. Nasenpflege & Umwelt – was hilft?
  • Salzwasser-Nasensprays oder Spülungen: Reinigen sanft und befeuchten die Schleimhäute
  • Inhalationen mit ätherischen Ölen (z. B. Eukalyptus): fördern die Durchblutung und lösen festsitzenden Schleim
  • Luftfeuchtigkeit regulieren: Besonders im Winter durch trockene Heizungsluft wichtig
  • Duftpausen einlegen: Dauerhaft starke Düfte können die Riechzellen überfordern

Tipp: Wer oft durch den Mund atmet, sollte bewusst zur Nasenatmung zurückfinden – sie schützt und reguliert.

  1. Bewegung & Atmung – wie dein Lebensstil die Nase beeinflusst
  • Spaziergänge an der frischen Luft: Regen die Schleimhautaktivität und das Riechvermögen an
  • Nasale Atemübungen (z. B. Wechselatmung): Beruhigen, fördern die Sauerstoffaufnahme und verbessern die Atemqualität
  • Ausdauersport: Trainiert die Atemwege und fördert die Nasenatmung
  • Bewusstes Riechen: z. B. beim Kochen, Spazieren oder mit ätherischen Ölen – trainiert den Geruchssinn

Tipp: Atme zwischendurch bewusst tief durch die Nase ein – das beruhigt dein Nervensystem.

Nahrungsergänzungsmittel (NEM) – sinnvoll oder nicht?

Für die Nasen- und Atemwegsgesundheit gibt es einige gezielte Unterstützer:

  • Zink & Vitamin C – zur Unterstützung bei Erkältungen
  • Quercetin & Schwarzkümmelöl – bei Allergieneigung
  • Lactoferin oder Probiotika – zur Stärkung des Immunsystems
  • Ätherische Öl-Kapseln (z. B. Myrte, Eukalyptus) – zur Schleimlösung
  • NAC (N-Acetylcystein) – unterstützt den Schleimabbau

Wichtig: Bei langanhaltenden Beschwerden, Geruchsverlust oder häufigem Nasenbluten bitte ärztlich abklären lassen.

Ändert sich der Geruchssinn mit dem Alter?

Ja, wie alle Sinne kann auch das Riechen nachlassen:

  • Abnahme der Riechzellen – mit zunehmendem Alter
  • Trockene Schleimhäute – beeinträchtigen die Duftwahrnehmung
  • Veränderte Geruchsunterscheidung – Düfte wirken schwächer oder „falsch“
  • Nach Infekten (z. B. Covid-19) – kann die Riechfähigkeit stark reduziert sein

Tipp: Riechtraining mit ätherischen Ölen (z. B. Zitrone, Rose, Eukalyptus, Nelke) kann helfen, die Geruchswahrnehmung wieder zu stärken.

Spannende Fakten über die Nase

  • Wir können über 1 Billion Düfte unterscheiden – weit mehr als gedacht
  • Der Geruchssinn ist der schnellste Sinn – innerhalb von 0,1 Sekunden im Gehirn
  • Riechen funktioniert auch unterbewusst – z. B. bei Partnerwahl oder Gefahr
  • Jeder Mensch hat ein einzigartiges Geruchsprofil
  • Hunde besitzen über 300 Millionen Riechzellen – Menschen nur ca. 5 Millionen

Fazit

Deine Nase ist ein unterschätztes Power-Organ: Sie schützt dich, lässt dich geniessen und beeinflusst deine Stimmung, Atmung und Gesundheit. Mit bewusster Pflege, gesunder Ernährung, Bewegung und einem feinen Gespür für Duftreize kannst du sie aktiv unterstützen – und vielleicht sogar neu schätzen lernen.

Dein wellvida-Team