Ob Musik, Stimmen oder das Rauschen der Natur – unsere Ohren schenken uns Klänge, Orientierung und Gleichgewicht. Doch sie können noch viel mehr. Wie funktionieren sie genau? Welche Organe sind beteiligt? Und wie kannst du deine Ohren im Alltag unterstützen?
Wie „gross“ sind unsere Ohren?
Was wir von aussen sehen, ist nur ein kleiner Teil – der grösste Teil des Ohres liegt im Inneren. Es gliedert sich in:
- Äusseres Ohr – Ohrmuschel & Gehörgang: leiten Schallwellen ins Innere
- Mittelohr – Trommelfell & Gehörknöchelchen: verstärken die Schwingungen
- Innenohr – Schnecke & Gleichgewichtsorgan: wandeln Schall in elektrische Signale um
Interessant: Das kleinste Knochengebilde des Körpers befindet sich im Ohr – der Steigbügel ist nur etwa 3 mm lang!
Hauptaufgabe: Warum sind die Ohren so wichtig?
Die Ohren dienen nicht nur dem Hören – sie übernehmen gleich mehrere zentrale Aufgaben:
- Sinnesorgan für Geräusche & Sprache – Kommunikation und Orientierung
- Balance & Gleichgewicht – das Vestibularsystem im Innenohr hält uns im Lot
- Schutzfunktion – winzige Härchen und Ohrenschmalz schützen vor Staub, Bakterien und Wasser
- Frühwarnsystem – Ohrgeräusche oder Schwindel können auf Stress oder Erkrankungen hinweisen
Faszinierend: Unsere Ohren können Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hertz wahrnehmen – das entspricht von Insektenflügeln bis hin zu einem Donnerschlag.
Welche Organe arbeiten mit den Ohren zusammen?
Die Ohren sind eng mit anderen Körpersystemen verknüpft:
- Gehirn: Verarbeitet Hörimpulse, erkennt Sprache, filtert Geräusche
- Herz-Kreislauf-System: Eine gute Durchblutung ist essenziell für das Innenohr
- Nervensystem: Reizweiterleitung und Gleichgewichtsregulation
- Kiefer & Nackenmuskulatur: Verspannungen können Ohrendruck oder Tinnitus begünstigen
- Hormonsystem: Hormonveränderungen können das Hörvermögen oder Gleichgewicht beeinflussen
Spannend: Ohrgeräusche (Tinnitus) stehen oft im Zusammenhang mit Stress, Verspannung oder Durchblutungsstörungen.
Was tut den Ohren gut?
- Ernährung – welche Lebensmittel unterstützen?
Auch das Gehör profitiert von Nährstoffen:
- Magnesium & Kalium – wichtig für die Reizweiterleitung (z. B. in Bananen, Nüssen)
- Zink – fördert die Regeneration und kann bei Ohrinfekten unterstützen
- Vitamin B12 – wichtig für die Nervenfunktion
- Omega-3-Fettsäuren – fördern die Durchblutung im Innenohr
- Antioxidantien (Vitamin C, E) – schützen vor Lärmstress und freien Radikalen
Tipp: Grünes Gemüse, Beeren, Vollkornprodukte und hochwertige Öle sind echte „Ohrenfreunde“!
- Ohrpflege & Lärmvermeidung – was hilft?
- Sanfte Reinigung: Nur den äusseren Gehörgang mit einem Tuch säubern – keine Wattestäbchen!
- Ohrenschutz: Bei Konzerten, lauten Arbeitsumgebungen oder Motorengeräuschen – z. B. mit Gehörschutzstöpseln
- Entspannung: Lärmreduktion und Ruhephasen helfen, das Hörsystem zu entlasten
- Kiefer entspannen: Kaubewegungen, Massagen oder Lockerungsübungen wirken oft auch positiv auf das Ohr
Tipp: Regelmässige Hörtests ab 40 helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
- Bewegung & Schlaf – wie dein Lebensstil das Gehör beeinflusst
- Ausdauertraining: Unterstützt die Durchblutung im Ohr
- Yoga & Atemübungen: Können Stress reduzieren und Ohrgeräusche lindern
- Bewusstes Hören: Mit geschlossenen Augen auf Naturgeräusche oder Musik achten – schärft die Sinne
- Schlaf: Ausreichender Schlaf regeneriert Nervenbahnen und unterstützt die Sinneswahrnehmung
Tipp: Auch ein Waldspaziergang in Stille kann deinen Ohren eine echte Erholung bieten.
Nahrungsergänzungsmittel (NEM) – sinnvoll oder nicht?
Für das Gehör und Gleichgewichtssystem können bestimmte Nährstoffe hilfreich sein:
- Magnesium & Ginkgo biloba – unterstützen die Mikrozirkulation im Ohr
- B-Vitamine (v. a. B12, B6) – bei stressbedingtem Tinnitus oder nervlicher Belastung
- Zink & Selen – bei Infektanfälligkeit oder Entzündungen im Mittelohr
- Omega-3-Fettsäuren – bei trockenen Schleimhäuten oder Durchblutungsproblemen
- Cranberry & Propolis – unterstützend bei wiederkehrenden Ohrinfekten (v. a. bei Kindern)
Wichtig: Nahrungsergänzung kann gezielt unterstützen – ersetzt aber keine ärztliche Abklärung bei Ohrproblemen.
Ändert sich das Hörvermögen mit dem Alter?
Ja, das ist ganz natürlich – sogenannte Presbyakusis betrifft viele Menschen:
- Hochfrequenzhörverlust – v. a. bei Sprache in lauter Umgebung
- Verminderte Nervenleitfähigkeit – langsamere Reizweiterleitung
- Trockene Gehörgänge – das natürliche Reinigungssystem funktioniert nicht mehr optimal
- Verändertes Gleichgewicht – Schwindel oder Unsicherheit beim Gehen können auftreten
Tipp: Hörtraining, Bewegung und gute Nährstoffversorgung können helfen, den Hörsinn zu erhalten.
Spannende Fakten über die Ohren
- Unsere Ohren hören rund um die Uhr – sogar im Schlaf!
- Ein Baby erkennt die Stimme der Mutter schon kurz nach der Geburt.
- Der Gleichgewichtssinn sitzt im Ohr – durch Bewegung der Flüssigkeit im Innenohr wissen wir, wo oben und unten ist.
- Ohrläppchen enthalten viele Akupressurpunkte – sie gelten in der TCM als Mini-Abbild des gesamten Körpers.
- Tiere wie Hunde oder Fledermäuse hören Frequenzen, die weit ausserhalb unseres Wahrnehmungsbereichs liegen.
Fazit
Deine Ohren sind ein wahres Multitalent – sie ermöglichen dir Kommunikation, Orientierung und Balance. Mit gesunder Ernährung, achtsamer Pflege, Ruhepausen und gezielter Bewegung kannst du dein Gehör langfristig schützen und stärken. Und denk dran: Auch die Ohren brauchen mal eine Pause vom Lärm des Alltags.
Dein wellvida-Team