Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, das unseren gesamten Stoffwechsel steuert. Sie beeinflusst unser Gewicht, unsere Energie, die Körpertemperatur und sogar unsere Stimmung. Doch wie genau funktioniert sie? Welche Organe arbeiten mit ihr zusammen? Und wie können wir sie im Alltag bestmöglich unterstützen?

Wo liegt die Schilddrüse im Körper?

Die Schilddrüse sitzt vor der Luftröhre im unteren Halsbereich, knapp unterhalb des Kehlkopfs. Sie hat die Form eines Schmetterlings, mit zwei Lappen, die links und rechts um die Luftröhre liegen.

Interessant: Obwohl sie nur etwa 20–30 Gramm wiegt, beeinflusst die Schilddrüse fast alle Körperfunktionen!

Hauptaufgabe: Warum ist die Schilddrüse so wichtig?

Die Schilddrüse ist für die Produktion lebenswichtiger Hormone verantwortlich:

  • T3 (Trijodthyronin) & T4 (Thyroxin): Steuern den gesamten Stoffwechsel.
  • Kalzitonin: Reguliert den Kalziumhaushalt im Blut und beeinflusst die Knochengesundheit.

Diese Hormone beeinflussen viele Prozesse im Körper, darunter:

  • Energiehaushalt & Stoffwechsel – regulieren, wie schnell Kalorien verbrannt werden.
  • Herz-Kreislauf-System – steuern die Herzfrequenz.
  • Verdauung & Darmtätigkeit – beeinflussen, wie schnell Nährstoffe verarbeitet werden.
  • Temperaturregulation – halten die Körperwärme konstant.
  • Haut, Haare & Nägel – wirken sich auf das Wachstum und die Struktur aus.

Faszinierend: Die Schilddrüse produziert täglich nur etwa 0,0001 Gramm Hormone – doch ohne sie könnte der Körper nicht richtig funktionieren!

Welche Organe arbeiten mit der Schilddrüse zusammen?

Die Schilddrüse ist eng mit dem Hormon- und Nervensystem verbunden:

  • Hypophyse (Hirnanhangsdrüse): Kontrolliert die Schilddrüse über das Hormon TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon).
  • Hypothalamus: Steuert über Signale die Aktivität der Schilddrüse.
  • Leber & Nieren: Wandeln das inaktive T4 in das aktive Hormon T3 um.
  • Herz & Kreislauf: Die Schilddrüse beeinflusst die Herzfrequenz und den Blutdruck.
  • Darm: Eine träge Schilddrüse kann die Verdauung verlangsamen.

Spannend: Die Schilddrüse kann sich an veränderte Bedingungen anpassen – sie produziert mehr Hormone bei Kälte, um den Körper warm zu halten.

Was tut der Schilddrüse gut?

  1. Ernährung – welche Nährstoffe sind wichtig?

Die richtige Ernährung kann die Schilddrüsenfunktion positiv beeinflussen:

  • Jod (z. B. aus Meeresalgen, Fisch, jodiertem Salz) – essenziell für die Hormonproduktion.
  • Selen (z. B. aus Paranüssen, Sonnenblumenkernen) – unterstützt die Umwandlung von T4 in T3.
  • Zink & Eisen (z. B. aus Hülsenfrüchten, Fleisch) – spielen eine Rolle in der Hormonbildung.
  • Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinöl, Walnüssen) – tragen zur Regulation von Entzündungen bei.
  • Vitamin D (z. B. aus Sonnenlicht, fettem Fisch) – wichtig für das Immunsystem und die Hormonproduktion.

Tipp: Kreuzblütler-Gemüse wie Brokkoli, Kohl oder Rosenkohl enthalten Stoffe, die in grossen Mengen die Jodaufnahme hemmen können – in normalem Mass sind sie aber unproblematisch.

  1. Bewegung & Stoffwechsel – Warum Aktivität hilft

Regelmässige Bewegung kann die Schilddrüsenfunktion unterstützen:

  • Ausdauertraining (z. B. Gehen, Schwimmen) kann den Stoffwechsel ankurbeln.
  • Yoga & Atemtechniken können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und Stress abzubauen.
  • Moderates Krafttraining kann die Muskelmasse erhalten, die den Grundumsatz erhöht.

Tipp: Übermässiges Training kann die Schilddrüse belasten – ein gutes Gleichgewicht zwischen Aktivität und Regeneration ist wichtig. 

  1. Schlaf & Stressmanagement – warum Entspannung entscheidend ist
  • Schlafmangel kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen.
  • Chronischer Stress kann die Schilddrüse überlasten, da das Stresshormon Cortisol die Hormonproduktion beeinflusst.
  • Achtsamkeitsübungen & Meditation können helfen, das Nervensystem zu regulieren.

Tipp: Stressreduzierung kann helfen, eine Schilddrüsenunterfunktion zu vermeiden oder auszugleichen.


Nahrungsergänzungsmittel (NEM) – sinnvoll oder nicht?

Einige Mikronährstoffe werden mit der Unterstützung der Schilddrüse in Verbindung gebracht:

  • Jod & Selen – essenziell für die Hormonproduktion.
  • Zink & Eisen – spielen eine Rolle bei der Hormonbildung.
  • Vitamin D – unterstützt das Immunsystem, das bei Schilddrüsenerkrankungen oft eine Rolle spielt.
  • L-Tyrosin – eine Aminosäure, die als Vorstufe für Schilddrüsenhormone dient.

Wichtig: Vor der Einnahme von Jod oder Selen sollte der eigene Bedarf mit einem Arzt abgeklärt werden!


Ändert sich die Schilddrüsenfunktion mit dem Alter?

Ja, mit zunehmendem Alter können sich Veränderungen zeigen:

  • Die Schilddrüsenhormonproduktion kann nachlassen.
  • Das Risiko für Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) steigt.
  • Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis treten häufiger auf.

Tipp: Regelmässige Schilddrüsenkontrollen können helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen!

Spannende Fakten über die Schilddrüse

Die Schilddrüse produziert nur wenige Milligramm Hormone pro Jahr – doch sie steuert fast alle Körperfunktionen.
  • Frauen haben häufiger Schilddrüsenprobleme als Männer, da Hormonschwankungen die Funktion beeinflussen.
  • Die Schilddrüse kann sich bei erhöhtem Bedarf vergrössern – früher wurde dies als „Kropf“ bezeichnet.
  • Jodmangel war in der Vergangenheit weit verbreitet – deshalb gibt es heute jodiertes Speisesalz.
  • Die Schilddrüse kann auf Emotionen reagieren – Stress kann die Hormonproduktion beeinflussen.

Fazit

Ob Stoffwechsel, Energiehaushalt oder Stimmung – die Schilddrüse beeinflusst viele Bereiche unseres Lebens. Mit der richtigen Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und regelmässigen Kontrollen können wir sie bestmöglich unterstützen.

Dein wellvida-Team