So bleibst du gelassen, wenn alle durchdrehen
Warum die stillste Zeit des Jahres oft die lauteste ist
Es ist jedes Jahr dasselbe Spiel: Kaum beginnt der Advent, drehen alle am Rad. Geschenke besorgen, Menüs planen, Familienbesuche koordinieren, den Jahresabschluss schaffen – und zwischendurch sollst du natürlich noch glänzen, backen, lächeln und „in Weihnachtsstimmung“ sein. Kein Wunder, dass bei vielen das Herz rast statt ruht.
Doch Weihnachten war nie dafür gedacht, uns auszubrennen. Im Ursprung war es eine Zeit der Stille, Einkehr und Dankbarkeit – ein Moment, um loszulassen, was war, und Kraft zu sammeln für das neue Jahr. Du darfst dich also fragen: Wie möchte ich diese Zeit wirklich erleben?
Schenk dir Zeit statt Zeug
Die wertvollste Währung im Dezember ist Zeit – nicht Geld, nicht Glitzer, nicht Perfektion.
Mach dir bewusst: Jede Verpflichtung, der du zustimmst, ist ein JA zu etwas – aber auch ein NEIN zu etwas anderem. Wenn du also auf jede Einladung reagierst, bleibst du selbst auf der Strecke.
Mini-Impuls: Schreib auf einen Zettel:
„Ich schenke mir dieses Jahr Zeit für mich – weil Ruhe das schönste Geschenk ist.“
Häng ihn sichtbar auf, als Erinnerung, dass du Priorität hast.
Kleine Idee: Mach aus dem Adventskalender für andere einen Achtsamkeitskalender für dich.
24 kleine Pausen, Gedanken, Wohlfühlmomente. Kein Aufwand – aber grosse Wirkung.
Sag öfter Nein – ohne schlechtes Gewissen
Weihnachten ist kein Leistungssport. Du darfst Grenzen setzen. Du darfst sagen:
„Ich komme dieses Jahr nicht – ich brauche Zeit für mich.“
Oder: „Ich bring keinen Kuchen mit, aber ich bring gute Laune.“
Ein ehrliches Nein ist oft liebevoller als ein erschöpftes Ja.
To-Be statt To-Do:
Mach dir eine kleine Liste, die nicht mit Aufgaben, sondern mit Gefühlen gefüllt ist:
- Ich will ruhiger sein.
- Ich will präsent sein.
Ich will mich selbst spüren.
Das ist deine persönliche To-Be-Liste – dein innerer Kompass für diese Zeit.
Lass los, was nicht mehr deins ist
Jedes Jahr bringt uns Weihnachten auch mit alten Mustern in Kontakt: Erwartungen der Familie, Kindheitstraditionen, Rollenbilder. Doch du darfst entscheiden, welche davon du weitertragen willst.
Vielleicht willst du die Geschenke reduzieren, die Festtage kleiner halten, oder einen neuen Rhythmus finden.
Das ist kein Bruch mit der Tradition – das ist Wachstum.
Reflexionsfrage:
Was würde Weihnachten für dich bedeuten, wenn du alles weglässt, was du nur tust, weil man es halt so macht?
Kleine Rituale, grosse Wirkung
In der Hektik helfen dir Mikro-Rituale, dein Nervensystem zu beruhigen. Du brauchst keinen freien Tag, nur ein paar bewusste Minuten.
Mini-Ritualideen:
- Eine Tasse Tee in Stille trinken, ohne Handy.
- Ein Spaziergang am frühen Abend, während überall Lichter leuchten.
- Ein Bad mit Magnesiumsalz und ätherischem Orangenöl.
- Eine Dankbarkeitsliste mit drei Dingen, die heute schön waren.
Diese kleinen Inseln wirken Wunder – sie bringen dich zurück zu dir selbst.
Atme dich frei – dein Sofort-Reset
Wenn der Kopf zu voll ist, hol dich über den Atem zurück:
- Einatmen: Ich darf runterfahren.
- Ausatmen: Ich lass los.
Wiederhole das ein paar Mal – spür, wie dein Körper reagiert.
Oft braucht es keine Pause im Kalender, sondern nur einen Moment Präsenz im Alltag.
Weihnachten, wie es dir guttut
Vielleicht still, nur mit dir selbst. Alles ist richtig – wenn es deins ist.
Schalte Erwartungen aus, hör auf dein Bauchgefühl und frag dich:
„Was tut mir gerade gut?“
Wenn die Antwort Ruhe, Einfachheit oder Stille lautet, dann ist das keine Schwäche – sondern Stärke.
Vielleicht feierst du dieses Jahr gross mit Familie. Vielleicht klein, mit einer Freundin.
Fazit: Weniger müssen. Mehr mögen.
Gerade für Frauen mitten im Leben oder in hormonellen Umbruchphasen, kann Weihnachten zur echten Belastungsprobe werden: Erwartungen von aussen, alte Muster aus der Familie, Termindruck, Perfektionsansprüche. Viel davon hat wenig mit dir zu tun – aber viel damit, was du glaubst erfüllen zu müssen. Doch Weihnachten darf sich für dich anders anfühlen.
Wenn du loslässt, was nicht mehr zu dir passt, entsteht Raum für etwas Wertvolleres: Nähe, Wärme, Dankbarkeit und echte Verbundenheit. Nicht perfekt, nicht poliert – sondern ehrlich und ruhig.
Es geht nicht darum, allen gerecht zu werden.
Sondern dir selbst nicht verloren zu gehen.
Wenn du spürst, was dir wirklich guttut – Stille, Einfachheit, kleine Rituale oder bewusst gewählte Begegnungen – wird diese Zeit nicht lauter, sondern leiser. Und genau dort beginnt deine Gelassenheit.
Tipp von wellvida
Mach zwischen den Festtagen einen kleinen Digital Detox oder Spaziergangstag nur für dich – ohne Termine, ohne Bildschirm.
Wenn du magst, nutze die Zeit, um dich mental neu auszurichten: Was möchtest du ins neue Jahr mitnehmen – und was darf bleiben?
Denn wahre Gelassenheit beginnt da, wo du dir selbst wieder die Erlaubnis gibst, einfach zu sein.
Schöne Vorweihnachszeit!



