Warum können wir ohne dich nicht sein?

Ganz einfach. Weil ich dich vor unerwünschten Eindringlingen, Schadstoffen und Keimen schütze, die dich krank machen könnten. Ich verteidige deinen Körper gegen ganze Heerscharen von Bakterien und Viren, die nur darauf warten, eine Infektion bei dir auszulösen. So gesehen bin ich ein veritabler Bodyguard, ohne den du gar nicht leben könntest. Wenn ich mit meiner Abwehrkraft schwächele und die fremden Eindringlinge nicht oder zu spät erkenne, dann erkältest du dich oft, kriegst Allergien, Autoimmunerkrankungen oder sogar Depressionen. Du siehst also wie wichtig ich für dich bin.

Du brauchst also eine richtig gute Pflege. Was kann ich für dich tun?

Du hilfts mir enorm, wenn du regelmässig schläfst. Also jeden Morgen zur selben Zeit aufstehst und abends auch zeitig wieder ins Bett gehst. Auch rhythmische Essenszeiten entlasten mich. Und natürlich gesundes Essen. Selbst wenn jetzt garstiges Wetter herrscht, ist das Motto: raus aus dem Haus. Das Durchatmen an der frischen Luft tut mir einfach gut. Sport treiben wie Schwimmen oder Radfahren, Langlaufen oder Skifahren hilft natürlich auch. Das bringt den gesamten Organismus auf Touren. Und es hilft mir, wenn du Stress abbaust. Besser also ein, zwei Gänge herunterschalten, täglich eine Pause einbauen, die digitale Welt mal auf der Seite lassen und dich deinen Lieben zuwenden oder eben in die Natur gehen. Das entspannt und baut mich auf.

Gesundes Essen sagst du. Was soll auf deinem Teller landen?

Bei dieser Frage läuft mir schon das Wasser im Munde zusammen. Ich mag ganz vieles. Vor allem naturbelassene Lebensmittel. Brokkoli zum Beispiel, der hat viel Vitamin C. Das hat auch der Grünkohl, Peperoni, Beeren oder Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen oder Zitronen. Aber auch Ingwer in Scheiben im Tee oder als Gewürz in Suppen. Der unterstützt mich mit seinen schleimlösenden und antibakteriellen Eigenschaften. Oder auch Knoblauch, der wehrt freie Radikale ab. Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen tun mir auch gut. Die haben wenig Kalorien, sind nährstoffreich und gute Lieferanten für die tägliche Versorgung mit Eiweiss und Ballaststoffen. Bitte einfach kein Fastfood. Ich bin ein Feinschmecker.

Soll ich dich mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen?

Wenn ich schon angeschlagen bin oder du etwas über die Stränge gehauen hast mit deinem Lebensstil, mit zu wenig Schlaf, Alkohol, Nikotin, zu viel Stress oder zu wenig Bewegung, ja gerne. Du kannst mich mit folgenden Mikronährstoffen optimal unterstützen:

Zink  ist ein sehr wichtiger Bestandteil für die Immunantwort, also dass ich Krankheitserreger abtöten kann.

Vitamin C fördert die Bildung der Abwehrzellen. Das sind die Zellen, die Viren, Bakterien etc. zerstören. Zudem besitzt es eine virostatische (Hemmung der Vermehrung von z. B. dem Grippe- Virus) und antibakterielle Wirkung.

Selen - bei einem Selenmangel ist die Anfälligkeit für Infekte erhöht. Übrigens ist der Selengehalt in der Schweiz niedrig - das erhöht das Risiko eines Selenmangels.

Ausserdem ist es sinnvoll, ein Multivitamin-Mineralstoff-Präparat regelmässig einzunehmen, das macht mich von Grund auf stärker.

Ich habe gehört, dass auch Pflanzen dich in deiner Arbeit unterstützen können. Stimmt das?

Ja genau, es gibt viele wertvolle Pflanzen, die mich unterstützen und kräftigen. So zum Beispiel der rote Sonnenhut, auch bekannt unter dem Namen Echinacea purpurea. Diese Pflanze stärkt meine Abwehrkräfte, spannt sozusagen einen Schutzschirm auf. Auch die Zistrose, insbesondere die Cistus incanus Pflanze, ist ein grosser Helfer. Sie ist reich an Polyphenolen. Diese Stoffe können die Schleimhaut im Mund und Rachen abdichten. Am besten lutschst du Tabletten mit Zistrosen-Extrakt, um Viren und Bakterien direkt am Eintrittsort abzufangen und möglichst gar nicht in deinen Körper eindringen zu lassen. Auch die Kapuzinerkresse oder der Holunder greifen mir tatkräftig unter die Arme und können mich in meiner Abwehrfunktion unterstützen. Eine Tasse warmer Holunderblütentee ist Balsam für meine Arbeit.

Gut. Wo steckst du denn eigentlich?

Gute Frage. Denn ich bin kein bestimmtes Organ. Sondern im gesamten Körper verteilt und ein sensibles Netzwerk. Das startet schon im Mund und im Rachen, in ihnen bilde ich eine Barriere für Krankheitserreger. Auch die Thymusdrüse hinter dem Brustbein ist ein wichtiger Teil meines Systems. In diesem kleinen Organ lernt ein Teil der weissen Blutkörperchen (T-Lymphozyten) fremde Zellen zu erkennen und anzugreifen. Auch die Milz gehört zu mir, im oberen Bauch unter dem Zwerchfell. Ich arbeite auch in den dünnen Schläuchen, die durch den gesamten Körper verlaufen, den Lymphgefässen. Sie leiten die Flüssigkeit aus den Körper-Geweben durch die Lymphknoten und zurück zu den Blutgefässen. In den Lymphknoten wird die Flüssigkeit gefiltert: Krankheitserreger oder Schadstoffe werden hier von Abwehrzellen abgefangen und zerstört. Und du triffst mich auch im Knochenmark an. Das ist das lockere Gewebe im Inneren der Knochen. Hier bilde ich Abwehrzellen und die bringe ich ins Blut. Ganz eng in Verbindung bin ich aber auch mit dem Darm. Bin ich geschwächt, dann verliert auch der Darm an Stärke und umgekehrt. 80 Prozent aller meiner Zellen leben im Darm. Du siehst, ich bin ein hochkomplexes, nicht zu verachtendes Wunderwerk in deinem Körper.

Damit ist deine unermüdliche Arbeit aber noch nicht zu Ende. Du arbeitest nämlich – und das sind sich wohl die wenigsten bewusst - auch eng zusammen mit unserer Psyche?

Ja. Es ist gibt etwas, das mich völlig fertig macht. Das sind permanente Ängste. Die existieren in der heutigen Zeit weit mehr als mir lieb ist. Diese latente, manchmal dir gar nicht so bewusste Angst schwächt mich extrem. Es ist ein Stresszustand, eine latente Spannung, die du oftmals gar nicht bemerkst. Der Zustand der ständigen Alarmbereitschaft erhöht den Cortisolspiegel im Körper und auf längere Zeit raubt mir das in meinem System wertvolle Kraft.

Ja, verstehe. Wie kann ich der Angst begegnen, wenn ich sie bemerke?

Ganz wichtig dafür ist dein Bewusstsein. Wie der Name schon sagt: es geht darum, gewisse Dinge be- wusst zu verarbeiten. Und wenn das nicht möglich ist, besser mal mir eine Pause zu gönnen. Zum Beispiel der permanente Konsum von all den Schreckensmeldungen in den Medien. Da muss man ja in Angst geraten, wenn man all diese Schlagzeilen jeden Tag konsumiert. Klar musst Du Bescheid wissen, was auf der Welt passiert. Die Frage ist aber, wie verarbeitest du das Ganze? Schweifst Du nur schnell über die Zeilen und willst dich damit eigentlich gar nicht konfrontieren, sinkt das meist unverarbeitet in dein Unterbewusstsein und wirkt von da aus unverarbeitet weiter. Besser, du konsumierst die Nachrichten bewusst. Und setzt dich konkret mit der Nachricht auseinander. Das belastet mich bedeutend weniger. Insofern tust du mir etwas sehr Gutes, auch mal eine Pause von den sozialen Medien einzuräumen. Die Beziehungsaufnahme nach aussen mit einer bewussten Wahrnehmung ist für meine Gesundheit sehr bedeutsam. Wie du das am besten machst, erfährst du mehr unter Tipps und Tricks mit einer Bewusstseinsübung, die dich wieder mehr zu einer Ruhe führt und mich dadurch stärkt.

Besten Dank für die interessanten Antworten. Schauen wir also, dass du gesund bleibst!

In diesem Sinne, gute Gesundheit euch allen!