Wenn du plötzlich alles hinwerfen willst

Kennst du das? Du kommst heim, willst eigentlich nur kurz durchatmen – und in deinem Kopf tobt schon die Liste: Einkauf, Arzttermine, Zahnpasta leer, Elternabend, Freundin warten lassen… und wo warst eigentlich du?

Willkommen im Club. Willkommen bei Mental Load 2.0 – jetzt mit Hormon-Turbo.

Denn in den Wechseljahren wird der Spagat zwischen „Ich funktioniere“ und „Ich kann nicht mehr“ besonders deutlich.

Was ist Mental Load überhaupt – und warum wird es jetzt schwieriger?

Mental Load ist der unsichtbare Stress durch alles, was du denken, merken, organisieren und absichern musst – besonders in Familie, Partnerschaft und Beruf.

Und jetzt kommt noch was dazu:

  • Deine Hormone fahren Achterbahn
  • Deine Stressresistenz sinkt
  • Du hast weniger Lust, immer für alle stark zu sein

Die Folge: Der Klassiker „Ich schaff das schon“ wird zum „Ich reiss alles an mich – und gehe dabei drauf.“

Typische Anzeichen für hormonverstärkten Mental Load

  • Du bist müde, aber kannst nicht abschalten
  • Du bist gereizt – auch wenn du das gar nicht willst
  • Du weinst wegen Kleinigkeiten (und hasst es)
  • Du vergisst Termine, PINs oder Namen
  • Du sehnst dich nach Rückzug, aber hast nie Zeit dafür
  • Du merkst: „Ich bin nicht mehr ich.“

Das bist du – aber unter zu viel Druck.

Warum die Wechseljahre auch ein Weckruf sein können

Dein Körper zieht nicht zufällig die Reissleine. Er fragt: „Was von all dem willst du wirklich noch tragen?“

Vielleicht warst du jahrelang die, die alles gemanagt hat. Die, die immer für alle da war.
Aber jetzt? Jetzt meldet sich deine innere Stimme: „Und was ist mit mir?“

Die gute Nachricht: Du kannst das nutzen. Nicht als Krise. Sondern als Anfang.

Was dir jetzt helfen kann – konkret & alltagstauglich

  1. Was nicht in den Kopf muss, muss raus

Starte einen „Alles-raus-aus-dem-Kopf-Zettel“:

  • Was schwirrt dir gerade im Kopf rum?
  • Was musst du heute nicht erledigen?
  • Was kann jemand anderes übernehmen?

Täglich 5 Minuten Schreibentlastung wirken Wunder.

  1. Fang mit Mini-Neins an

Du musst nicht gleich kündigen oder auswandern. Aber du darfst:

  • mal einen Termin absagen
  • mal „nicht erreichbar“ sein
  • mal deine eigene Pause eintragen – zuerst im Kalender, dann im Leben

Übung: Sag 1x pro Woche bewusst Nein – freundlich, klar, ohne Erklärung.

  1. Raus aus dem Funktionsmodus

Gerade in der Perimenopause ist Dauerstress pures Hormongift. Du brauchst Inseln. Nicht perfekt – aber echt.

Ideen für Micro-Breaks:

  • 3 Minuten in den Himmel schauen
  • 10 Minuten einfach im Auto sitzen bleiben
  • 1 Lied laut hören, das dich an DICH erinnert
  • 1x pro Woche: Spaziergang ohne Ziel (nur du)
  1. Unterstütze dein Nervenkostüm (ja, auch körperlich)

Pflanzenkraft gegen Daueranspannung:

  • Passionsblume, Lavendel, Rosenwurz
  • Magnesium (abends, z. B. als Citratform)
  • B-Vitamine (z. B. aus Vollkorn, Hafer, Nüssen)

Ernährungstipp:
Iss regelmässig, blutzuckerstabil, mit gesunden Fetten – dein Hirn liebt es.

Fazit: Du bist nicht „zu sensibel“ – du bist ehrlich überfordert

Und das darf sein.
Die Wechseljahre zeigen dir nicht nur, dass du anders funktionierst – sie zeigen dir auch, wo du wieder mehr DU sein darfst.

Weniger Last. Mehr Klarheit. Mehr echte Auszeit.
Nicht, weil du schwächer wirst – sondern weil du klüger wirst.

Dein wellvida-Team