Der "Veganuary" ist ein jährlich im Januar stattfindendes Ereignis, das Menschen dazu ermutigt, sich einen Monat lang vegan zu ernähren. Dieses Ereignis wurde 2014 von einer gleichnamigen gemeinnützigen Organisation in Grossbritannien ins Leben gerufen. Die Idee dahinter ist, den Menschen die Vorteile einer veganen Ernährung näherzubringen und gleichzeitig auf die positiven Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Tierschutz aufmerksam zu machen.

Wer steckt dahinter?

Die Organisation Veganuary wurde von Matthew Glover und Jane Land gegründet. Sie hatten das Ziel, eine breite Öffentlichkeit für die Themen Tierwohl, Umweltschutz und Gesundheit zu sensibilisieren. Inzwischen hat sich Veganuary zu einer globalen Bewegung entwickelt, mit Teilnehmern aus über 160 Ländern.

In der Schweiz gibt es zum Beispiel die "Vegane Gesellschaft Schweiz", die sich für die Förderung der veganen Lebensweise in der Schweiz einsetzt 

Was ist der Vorteil einer veganen Ernährung?

Eine vegane Ernährung bietet eine Reihe von Vorteilen, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft und die Umwelt. Das wachsende Interesse an veganer Ernährung lässt sich auf verschiedene Gründe zurückführen:

Kulinarische Vielfalt: Viele Menschen entdecken durch den Veganismus neue Lebensmittel und Küchen, was zu einer vielfältigeren und interessanteren Ernährung führen kann.

Kreative Küche: Die vegane Ernährung kann zur Kreativität in der Küche anregen, da sie oft die Verwendung einer Vielzahl von Zutaten und die Erprobung neuer Kochtechniken erfordert.

Förderung des Respekts gegenüber Tieren: Veganismus steht für eine Lebensweise, die versucht, jegliche Formen der Grausamkeit gegenüber Tieren für Nahrung, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden.

Vermeidung von Tierleid: Viele Menschen entscheiden sich für eine vegane Lebensweise aus ethischen Gründen, um das Leiden und die Ausbeutung von Tieren in der Lebensmittelindustrie zu verhindern.

Nachhaltigkeit: Eine vegane Ernährung fördert die Nachhaltigkeit und kann dazu beitragen, die globale Nahrungsmittelkrise zu mildern, indem sie die Effizienz der Nahrungsmittelproduktion verbessert.

Gemeinschaftsgefühl: Die vegane Bewegung hat eine starke Gemeinschaft gebildet, in der Menschen Unterstützung, Rezepte und Tipps austauschen.

Reduzierung der Umweltbelastung: Die vegane Lebensweise wird oft als eine der effektivsten Massnahmen zur Reduzierung des persönlichen ökologischen Fussabdrucks angesehen. Die Produktion pflanzlicher Lebensmittel verursacht im Allgemeinen weniger Treibhausgasemissionen, benötigt weniger Wasser und Land und führt zu geringerer Entwaldung im Vergleich zur Tierproduktion.

Bildung und Bewusstsein: Sie fördert auch die Bildung und das Bewusstsein über Themen der öffentlichen Gesundheit, Umwelt und Ethik.

Gewichtsmanagement: Eine vegane Ernährung kann beim Gewichtsmanagement helfen, da pflanzliche Lebensmittel oft weniger Kalorien und mehr Ballaststoffe enthalten, die zu einem längeren Sättigungsgefühl beitragen.

Ist eine vegane Ernährung gesünder?

Die Frage, ob eine vegane Lebensweise grundsätzlich gesünder ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der spezifischen Auswahl und Qualität der Nahrungsmittel sowie des individuellen Gesundheitszustands und Ernährungsbedarfs einer Person.

Zu diesem Thema empfehlen wir auch das vegane Online-Magazin "ecodemy", welches Informationen über die vegane Ernährung inkl. leckere vegane Rezepte veröffentlicht. Du findest aber auch spannende Fakten sowie praktischen Tipps zu diesem Thema. Ob veganer Anfänger oder Profi – die Artikel liefern wichtiges Wissen darüber, wie die vegane Ernährung bedarfsdeckend und mit Spass gestaltet werden kann. 

Wo sind die Herausforderungen einer veganen Ernährung?

Nährstoffmangel: Bestimmte Nährstoffe, die hauptsächlich in tierischen Produkten vorkommen, wie Vitamin B12, Eisen, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D, können in einer veganen Ernährung fehlen, wenn sie nicht richtig geplant wird.

Proteinqualität: Während tierische Lebensmittel eine vollständigere Proteinquelle liefern, müssen Veganer auf verschiedene pflanzliche Proteinquellen zurückgreifen, um alle essentiellen Aminosäuren zu erhalten.

Varianz in der Lebensmittelqualität: Nicht alle veganen Lebensmittel sind gesund. Verarbeitete vegane Lebensmittel können reich an Zucker, Salz und ungesunden Fetten sein.

Individuelle Gesundheitsbedingungen: Für einige Personen, wie Schwangere, Kinder, ältere Menschen und Personen mit bestimmten Gesundheitszuständen, kann es Herausforderungen bei der Deckung aller Nährstoffbedürfnisse geben.

Ist eine vegane Ernährung teurer?

Die Kosten einer veganen Ernährung sind ein häufig diskutiertes Thema und können variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Wohnort, Lebensmittelauswahl und Einkaufsgewohnheiten. Hier sind einige wichtige Punkte zur Kostendiskussion der veganen Ernährung:

Art der gekauften Lebensmittel: Grundnahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Reis, Pasta, saisonales Gemüse und Obst sind oft preiswert. Spezialisierte vegane Produkte wie Fleischersatzprodukte, vegane Käsealternativen und spezielle „Superfoods“ können jedoch teurer sein.

Regionale Verfügbarkeit: In Gebieten mit einer grossen Auswahl an veganen Produkten können die Preise aufgrund der höheren Nachfrage und des Wettbewerbs niedriger sein. In anderen Regionen können vegane Lebensmittel teurer oder schwieriger zu finden sein.

Einkaufsgewohnheiten: Der Einkauf von Grosspackungen, saisonalen Produkten und die Nutzung von Angeboten kann die Kosten einer veganen Ernährung erheblich reduzieren.

Auf was muss man bei einer veganen Ernährung achten?

Bei einer veganen Ernährung gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um sicherzustellen, dass sie ausgewogen und nährstoffreich ist:

Protein: Proteine sind essenziell, da Protein ein wichtiger Baustein für den Körper ist. Gute pflanzliche Proteinquellen sind Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Tofu, Seitan, Tempeh, Nüsse und Samen. Wichtig ist zudem eine gute Kombination von pflanzlichen Proteinquellen, damit der Bedarf an essentiellen Aminsosäuren gedeckt ist (z.B. Hülsenfrüchte mit Getreide kombinieren).

Vitamin B12: Dieses Vitamin kommt natürlich nur in tierischen Produkten vor. Veganer sollten daher B12 entweder über angereicherte Lebensmittel (wie pflanzliche Milch, Frühstückszerealien und Nährhefe) oder durch Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.

Eisen: Gute Eisenquellen sind Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse, getrocknete Früchte und Samen. Vitamin C-reiche Lebensmittel helfen, die Eisenaufnahme zu verbessern. Bei erhöhtem Eisenbedarf gibt es auch vegane Eisen-Nahrungsergänzungsmittel.

Kalzium: Für starke Knochen ist Kalzium wichtig. Kalziumreiche vegane Lebensmittel sind angereicherte Pflanzenmilch, grünes Blattgemüse, Mandeln, Sesam, Tofu und Feigen.

Omega-3-Fettsäuren: Sie sind wichtig für Herzgesundheit und Gehirnfunktion. Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse und Hanfsamen sind gute pflanzliche Quellen. Algenöl-Präparate können eine Alternative sein, um die langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zu erhalten.

Vitamin D: Es ist wichtig für die Knochengesundheit und das Immunsystem. In gemässigten Klimazonen und besonders im Winter ist die Vitamin-D-Produktion durch Sonnenlicht oft unzureichend, daher können Nahrungsergänzungsmittel erforderlich sein.

Jod: Ein Mangel kann zu Schilddrüsenproblemen führen. Jod findet sich in Algen und jodiertem Salz.

Zink: Wichtig für Immunsystem und Stoffwechsel. Gute Quellen sind Vollkorngetreide, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte.

Tipps & Tricks bei einer Umstellung

Schrittweise Umstellung: Der Übergang zu einer veganen Ernährung sollte schrittweise erfolgen, um dem Körper Zeit zur Anpassung zu geben und (nur bei einer längeren Umstellung) zu vermeiden.

Unterstützung suchen: Die Teilnahme an einer Gemeinschaft oder Gruppe, die den Veganuary unterstützt, kann hilfreich sein, um Erfahrungen auszutauschen und Rezeptideen zu bekommen.

Hier sind wir zum Beispiel auf SWISSVEG gestossen, eine der grössten Interessenvertretung vegan und vegetarisch lebender Menschen in der Schweiz. Seit 1993 setzt sich die politisch und konfessionell unabhängige Organisation mit positiver Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken und eine pflanzenbasierte, verantwortungsbewusste Lebensweise als attraktive und gesunde Alternative allen Menschen zugänglich zu machen und zu fördern. Swissveg zeichnet sich durch fundierte Informationen und vielfältige Veranstaltungen aus. Für Experten wie VerbraucherInnen hat sich die Organisation als führende Anlaufstelle in allen Fragen des veganen-vegetarischen Lebens etabliert.

Informieren und Planen: Es ist ratsam, sich im Vorfeld gründlich zu informieren und Mahlzeiten zu planen, um eine vielfältige und (mikro-)nährstoffreiche Ernährung sicherzustellen.

Ein Beispiel eines solchen Essensplan könnte wie folgt aussehen:

Frühstück:

Vollkorn-Porridge mit Mandelmilch, garniert mit frischen Beeren, Chiasamen und einem Klecks Erdnussbutter.

Eine Tasse grüner Tee oder schwarzer Kaffee ohne Milch oder mit einer pflanzlichen Milchalternative.

Vormittagssnack:

Eine Handvoll Nüsse (wie Mandeln oder Walnüsse) und ein Stück Obst, zum Beispiel ein Apfel oder eine Banane.

Mittagessen:

Quinoa-Salat mit einer Mischung aus gegrilltem Gemüse (z.B. Zucchini, Paprika, Kirschtomaten), frischem Spinat, Kichererbsen, einem Spritzer Zitronensaft und Olivenöl.

Ein kleines Glas frisch gepresster Orangensaft zur Förderung der Eisenaufnahme.

Nachmittagssnack:

Ein selbstgemachter Smoothie mit Banane, gefrorenen Beeren, Spinat, Leinsamen und Sojamilch.

Oder ein paar Reiscracker mit Avocado und Tomatenscheiben.

Abendessen:

Linsen-Bolognese mit Vollkorn-Spaghetti und frisch gehacktem Basilikum.

Ein gemischter Beilagensalat mit Blattgrün, Gurken, Karotten und einem einfachen Dressing aus Balsamico-Essig und Olivenöl.

Abendsnack:

Ein paar Stücke dunkle Schokolade (über 70% Kakaoanteil und vegan) und eine Tasse Kräutertee.

Zusammenfassend ist der Veganuary eine inspirierende Initiative, die Menschen dazu ermutigt, den veganen Lebensstil auszuprobieren und dabei über die positiven Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt und Tiere aufzuklären. Es ist eine Chance, neue Lebensmittel zu entdecken, kreativ zu kochen und sich bewusster zu ernähren.

Weitere Idee findest du auch unter https://www.swissveg.ch/ernaehrung

Studien, Fakten, Zahlen

Zu diesem Thema gibt es sehr viele Studien. Aus unserer Sicht fanden wir diese empfehlenswert:

Zwillingsstudie zeigt: Wer sich vegan ernährt, lebt länger (National Geographic, 15.12.2023)

Was ist eine pflanzenbasierte Ernährung und hat sie Vorteile? (food facts for healthy choices)

Vegane Ernährung - die Regeln (Zentrum der Gesundheit)

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